Was ist Bitcoin?
Bitcoin (BTC) ist der Pionier unter den Kryptowährungen. Es ist eine "dezentrale, zensurresistente, digitale Währung" auf Basis der
Blockchain-Technologie. Sie wird von keinem Staat und keiner Zentralbank reguliert. Sie ist inflationssicher, da der Erfinder Satoshi Nakamoto die absolute Menge "auf 21 Millionen begrenzt" hat.
Der Bitcoin kann weder physisch gedruckt noch durch eine Zentralbank oder eine andere zentrale Institution gesteuert, reglementiert oder gar manipuliert oder werden. Dennoch kann die Währung wie jede andere für den Kauf von Gütern, Dienstleistungen oder auch als "Wertspeicher" (digitales Gold) verwendet werden.
Die Basis von Bitcoin bildet die sogenannte "Blockchain". Der Name ergibt sich aus den kryptografisch verketteten Blöcken, welche die Transaktionsdaten beinhalten. Dieses dezentrale Register unterliegt keiner staatlichen Kontrolle und auch keiner Zentralbank, die die Geldmenge steuern oder die Rahmenbedingungen festlegen kann. Die Währung leitet sich somit selbst und ist daher vor "inflationären Schwankungen" oder "staatlichen Einflüssen geschützt".
Pionier der Kryptowährungen
Bitcoin gilt als die älteste Kryptowährung der Welt und definiert noch heute die prägenden Aspekte des Themas Blockchain und Kryptowährungen. Das Bitcoin-Netzwerk hat mit großem Abstand "meisten Netzwerkteilnehmer" und gilt daher als "sicherste, stabilste und zensurresistenteste Kryptowährung". In den Medien und in der öffentlichen Diskussion ist Bitcoin zudem noch immer die Währung, die stellvertretend für das Gesamtkonzept verwendet wird.
Das theoretische Konstrukt, auf dem der Bitcoin basiert, reicht jedoch bis in die Neunzigerjahre zurück. Die Theorie wurde allerdings erst mit der Veröffentlichung von Bitcoin im Jahr 2008 umgesetzt und 2009 als funktionierendes System implementiert. Dadurch ist der Bitcoin nicht nur der Pionier unter den digitalen Währungen, sondern definiert auch genau den Standard, auf dem die meisten späteren Kryptowährungen aufgebaut haben. Der Ursprung von Bitcoin ist zudem von einem Mysterium umgeben. Bis dato kann niemand mit Sicherheit sagen, welche Person wirklich hinter der Entwicklung von Bitcoin steckt.
Ins Leben gerufen wurde Bitcoin von "Satoshi Nakamoto" (Technisches Whitepaper). Ob sich hinter diesem Namen bzw. Pseudonym ein einzelner Softwareentwickler oder eine ganze Gruppe befindet, ist jedoch unklar. So kursieren im Internet unzählige Theorien darüber, wer denn der Vater der Kryptowährung sein könnte. Eine valide Antwort ist bis heute nicht vorhanden.
Als gesichert gilt jedoch, dass die ersten Bitcoin "Anfang 2009" geschürft und seitdem Milliarden Transaktionen durchgeführt wurden. Die Blockchain wuchs in dieser Zeit auf beeindruckende 210 Gigabyte an, wobei der Bitcoin heutzutage den Markt der digitalen Währungen dominiert.
Wie viele Bitcoin gibt es?
Die Gesamtanzahl von Bitcoin ist auf knapp "21 Millionen Bitcoin" begrenzt und ist somit eine (mathematisch) "begrenzte Ressource". Prognosen gehen hierbei davon aus, dass der letzte Bitcoin vermutlich 2140 geschöpft wird. Kleinere Bitcoin-Beträge werden auch gerne in "Satoshi" angegeben. Ein Satoshi entspricht dabei ein hundertmillionstel Bitcoin und ist die kleinste Einheit, die in der Blockchain aufgezeichnet werden kann. Der Name der Einheit ist übrigens eine Hommage an den Gründer der digitalen Währung.
Ist Bitcoin anonym?
Der Bitcoin gilt als "Pseudoanonym". Auch wenn der Aufstieg von Bitcoin "ursprünglich im Darknet" begann, wird die beliebte Währung heutzutage eher weniger als anonymes Zahlungsmittel für illegale Transaktionen verwendet.
Der Grund dafür ist die Beschaffenheit der Bitcoin-Blockchain. In dieser wird "jede Transaktion transparent" gespeichert. Eine Transaktion beinhaltet hierbei sowohl die Menge der transferierten Bitcoin als auch die Daten des Absenders und des Empfängers. Dabei werden in der Blockchain zwar "keine Namen in Klartext" angezeigt, es ist allerdings technisch möglich, die Bitcoin-Adressen echten Personen zuzuordnen. Daher ist der Bitcoin für illegale Aktivitäten, wie beispielsweise Geldwäsche oder Drogenhandel, nur bedingt attraktiv. Zudem gibt es mittlerweile andere Währungen, wie "Monero", "Zcash" oder "Dash", die einen weitaus höheren Grad an Anonymität bieten. Mittlerweile gibt es aber auch Möglichkeiten, mit speziellen Methoden "Bitcoin-Transaktionen zu verschleiern" (zB. CoinJoin, Bitcoin-Mixing).
Wie funktioniert Bitcoin?
Der dezentrale Aufbau von Bitcoin bedingt, dass alle Transaktionen transparent innerhalb des Bitcoin-Netzwerkes stattfinden. Um Teil des Netzwerks zu werden, benötigt man eine Art "Bitcoin-Konto", welches Wallet genannt wird.
Das Wallet verfügt über eine eindeutige Kennung und ein "kryptografisches Schlüsselpaar" (sog. "private key" und "public address") und kann sowohl am Computer als auch am Smartphone installiert werden. Dabei fungiert der "private key" als digitale Signatur, eine Art Passwort, um über deine Bitcoin in der Blockchain verfügen zu können. Der "public key" dient als öffentliche Adresse (vergleichbar mit einer E-Mail Adresse), an die Bitcoins gesendet werden können.
Tiefere Details zur Funktionsweise der Technologie hinter Bitcoin, findest du in unserem Artikel zu Blockchain.
Die Vorteile von Bitcoin
Die "dezentrale" und "manipulationssichere Architektur" von Bitcoin macht Zwischenhändler/Mittelsmänner, wie beispielsweise Banken oder Kreditinstitute teilweise überflüssig. Dadurch entfallen die teuren Transaktionskosten, die Banken ihren Kunden für Auslandstransaktionen oftmals in Rechnung stellen.
Die Tatsache, dass sämtliche Transaktionen signiert werden müssen, gibt den Teilnehmern die Sicherheit, dass die getätigte Transaktion auch tatsächlich beim gewünschten Empfänger ankommt. Zudem werden Transaktionen innerhalb des Netzwerks in wenigen Minuten, ohne Umwege, abgewickelt und bestätigt.
Die Schwächen von Bitcoin
Bitcoin ist einigen Einschränkungen unterworfen, die bewusst im Protokoll festgelegt worden sind. Mit den ständig "steigenden Nutzerzahlen" erhöht sich das Transaktionsaufkommen. Die hohe Frequenz führt dazu, dass "Transaktionen" heutzutage vielfach "nicht mehr schnell genug" verarbeitet werden können.
Der Ursprung des Problems liegt in der vom Protokoll festgelegten "Blockgröße", deren Limit für die derzeitige Transaktionsdichte schlichtweg unzureichend ist. Die aktuelle Blockgröße wurde im Jahr 2010 auf "1 MB" festgelegt. Das heißt, dass alle Blöcke, die diese Größe überschreiten, abgewiesen werden. Die Maßnahme sollte ursprünglich verhindern, dass Hacker das System durch Attacken lahmlegen. Diese Entscheidung ist heutzutage jedoch eine Limitierung für das Netzwerk und sorgt bei Nutzern zunehmend für Frustration. So ist es nicht unüblich, dass Nutzer in Zeiten starker Auslastung für eine Transaktion "Wartezeiten" von mehreren Stunden hinnehmen müssen. Derzeit arbeiten viele Bitcoin-Entwickler und Gruppierungen an Lösungen für die "Skalierungsprobleme" von Bitcoin. Eines der ambitioniertesten und fortgeschrittensten Projekte ist das sog. Lightning Network".
Kann das Lightning Network das Skalierungsproblem lösen?
Für die Lösung des Skalierungsproblems gibt es unterschiedliche Ansätze, die innerhalb der Community für zahlreiche Diskussionen sorgen. Einer der bekanntesten Lösungsvorschläge ist das sogenannte Lightning Network, welches Transaktionen nicht nur "schneller", sondern auch "günstiger" abwickeln könnte.
Beim Lightning Network handelt es sich im Grunde um ein Verrechnungssystem, welches als "zweite Protokollebene" auf die Bitcoin-Blockchain aufgesetzt werden kann. Hierbei werden im ersten Schritt mehrere Transaktionen auf einen eigenen "Zahlungskanal" gelegt und durch "Smart Contracts" ausgeführt.
Das "Ausführen von Transaktionen" benötigt dadurch lediglich "wenige Sekunden" und generiert deutlich niedrigere Gebühren. Dies wird erreicht, indem die Menge der Transaktionen gesenkt wird, die für immer auf der Blockchain gespeichert werden müssen. Stattdessen fließen die Transaktionen in sog. ""Payment Channels"" und werden außerhalb der Blockchain zwischen den Zahlenden ausgetauscht.
Der "finale Zustand" des Payment Channels kann jederzeit an das Bitcoin Netzwerk entsandt werden, was die Gelder sicher auf der Blockchain verrechnet. Die Kapazität des Netzwerks beläuft sich derzeit auf ungefähr 1.000 Bitcoin. Weitere Informationen und technische Details gibt es auf der Lightning Network Webseite.
Die Zukunft von Bitcoin
Beim Bitcoin handelt es sich um "Open-Source-Software", wodurch die "Community" ständig an "neuen technologischen Weiterentwicklungen", Neuerungen und Features arbeitet. Zwei der derzeit interessantesten und vielversprechendsten Entwicklungen sind die sog. "Schnorr-Signaturen" und "MimbleWimble".
Schnorr-Signaturen
Jede Bitcoin-Transaktion, die innerhalb des Netzwerks ausgeführt wird, muss signiert werden. Diese "Signatur vergrößert die Transaktionsdaten" und wirkt sich somit negativ auf die Geschwindigkeit aus und bläht die Größe der Blockchain auf. Mithilfe der Schnorr Signatur werden "mehrere Transaktionen gemeinsam signiert". Dies verringert die Transaktionsgröße spürbar und kann dazu beitragen, Speicher- und Skalierungsprobleme zu lösen.
MimbleWimble
Bei "MibleWimble" handelt es sich um ein Protokoll, welches sich insbesondere auf "Skalierbarkeit und Anonymität" fokussiert. Die Grundlage des Protokolls ist wiederum die Blockchain. Dabei werden alle "Transaktionen kryptografisch verschleiert", sodass sie nicht mehr eindeutig zugeordnet werden können. Dank mathematischer Algorithmen ist jedoch weiterhin sichergestellt, dass keine falschen Coins erzeugt werden können. Zudem ist es nicht möglich, mehr Geld zu versenden als tatsächlich am Konto vorhanden ist ("Double-Spending"). Die schlanke Architektur des Systems reduziert hierbei die "Größe der Transaktionsdaten", wodurch das Skalierungsproblem stark vermindert wird. Der Ansatz befindet sich aktuell erst in den Kinderschuhen, wodurch MimbleWimble derzeit nur bei einigen wenigen Projekten eingesetzt und getestet wird.